Fasten
Das Fasten hat eine lange Tradition, allerdings steht das Abnehmen in dieser traditionell und häufig spirituell geprägten Fastenzeit nicht im Vordergrund. Dass es dennoch geschieht und die Pfunde purzeln, ist eine logische Folgerung dessen, dass dem Körper keinerlei Nährstoffe zugeführt werden.
Flüssigkeit ist erlaubt und sogar geboten! Getrunken wird warme Brühe, Säfte, Tee oder Wasser. Es gibt unterschiedliche Fastenkuren, die jeweils eine andere Art von Getränk empfehlen. Beim Saftfasten wird beispielsweise Holundersaft, Birkensaft oder Brennnesselsaft getrunken. Als Tee können Birkenblättertee zur besseren Entwässerung getrunken werden oder bestimmte Kräutertees zur Stärkung der Widerstandskraft.
Fastenkuren werden auch oft als Heilfasten bezeichnet, da sich der Körper während der Fastenphase von Giftstoffen und Schlacken befreit und alles ausscheidet, was ihn in seinem Wohlbefinden nachhaltig stört. Nicht nur Anhänger der Alternativmedizin schwören auf regelmäßig durchgeführtes Fasten. Damit es besser gelingt und den normalen Alltagsablauf nicht stört, begeben sich manche fastenwillige Menschen in spezielle Kliniken, die verschiedene Fastenkuren unter therapeutischer Aufsicht und Begleitung anbieten.
Fasten soll nicht nur schlank machen. In erster Linie soll Fasten gesund machen, den Geist anregen, den Körper fit machen und von allerlei Ballast befreien – auch von Übergewicht. Dass Fasten durchführbar ist, ohne am Hungergefühl zu scheitern, liegt an einer normalen körperlichen Reaktion, die dazu führt, den Hunger zu verbannen – obwohl der Magen leer ist. Jede Fastenkur muss nämlich mit einer Reinigung des Darmes beginnen. Ist das Verdauungssystem leer, schaltet sich das Hungergefühl ab und macht einer Euphorie Platz, die es den Fastenkurenden erlaubt, ihre Nulldiät durchzuhalten.
Vorteil
Die reinigende Wirkung von Fasten auf den Organismus, auf verschiedene Organe (Leber) und auf die Seele wird als wohltuend und kraftspendend empfunden. Das emotionale Hoch, das durch die Nulldiät entsteht, wirkt sich auf die Psyche positiv aus. Da Fasten auch oft etwas mit Spiritualität zu tun hat, werden Fastenkuren häufig als Auszeit empfunden, in der die Möglichkeit zur Selbstfindung inbegriffen ist. Fasten als Diät zum Abnehmen anzuwenden, wird funktionieren, aber nur kurzfristig. Als Einstieg in eine gleich anschließende Diätform mit einer gesunden Ernährung, ist Fasten gut geeignet. Kosten fallen keine an, es sei denn, man verbringt die Fastenzeit in einer Klinik. Der Aufenthalt dort wird aber gleichzeitig als Urlaub empfunden.
Nachteil
Fasten ist Stress für den Körper, auch wenn es sich zunächst nicht so anfühlt. Mangel – Notstand – Überleben – Stress, das sind die Hauptthemen, mit denen sich der Organismus zu beschäftigen hat. Es fehlen nicht nur Kalorien und damit der Brennstoff, es fehlen auch Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe. Viele davon konnte der Organismus vor dem Fasten nicht als Depot anlegen, was unweigerlich zu Mangelerscheinungen führt. Eine Fastenkur sollte deshalb nicht auf längere Dauer angelegt sein. Wenn im Anschluss daran keine vernünftige Ernährungsumstellung folgt, mit welcher dem Körper wieder lebensnotwendige Inhaltsstoffe zugeführt werden und trotzdem auf Fett und Kohlehydrate geachtet wird, stellen sich die verlorenen Pfunde schnell wieder ein – und sie bringen auch gleich Verstärkung mit.
Fazit
Fasten ist als gesundheitlich wertvolle Maßnahme umstritten. Kurze Fastenzeiten können bei gesunden Menschen hilfreich sein, lange Fastenkuren sollten nur unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden. Als Einstieg in eine anschließende Ernährungsumstellung kann Fasten empfohlen werden. Zum Entgiften und Entschlacken sollte eine Fastenkur bevorzugt mit therapeutischer Begleitung durchgeführt werden.